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Cheatography

Infektiöse Durchfallerkrankungen beim Saugferkel Cheat Sheet by

Rotavirus, E. Coli, Clostridium perferingens, Kokzidien, Strongyloides ransomnii, Coronavirus

Rotavirus

RNA-Virus, hohe Tenazität
ältere Schweine können sympto­mlose Träger sein
Faktor­enk­ran­kheit: schlechte Hygiene, hoher Infekt­ion­sdruck, AK-Mangel im Kolostrum
partielle Zerstörung des Zotten­epi­thels im Dünndarm
Maldig­est­ition und Malabs­orption
osmotische Diarrhoe, nach einer Zeit sekret­orische Diarrhoe (hellg­elber, pastöser DF)
E. coli und Clostr­idien können durch Schädigugn besser pathogen wirken
Krankh­eit­sbild bis zur 8. Lebens­woche, je jünger desto empfin­dlicher
zuerst nicht blutiger Durchfall, Apathie, Anorexie, Exsikkose und Hypogl­ykämie
PCR, Elektr­one­nmi­kro­skopie um radiäre Virusp­artikel zu sehen, Sektion für Beurte­ilung der Dünnda­rma­bsc­hnitte
Behand­lung: mehrmals täglich frisches Wasser und Kochsa­lz/­Glu­kos­e-L­ösung, Resorption über die basalen, erhaltenen Schichten im Darm, Ferkel­starter absetzen aufgrund von osmoti­scher Diarrhoe, Beglei­ter­reger bekämpfen, Wärme, Toltra­zuril bei Beteil­igung von C. suis
keine kommer­zielle Vakzine in Österreich erhältlich

Kokzidien (Isospora suis)

löst Enteri­tiden und Durchfall in der 2. und 3. LW bei Saugfe­rkeln aus
Oozysten sind sehr beständig in der Umwelt, obligat intraz­ell­ulärer, einzel­liger Parasit
nach oraler Infektion werden Sporoz­oiten freige­setzt und gehen in die Dünnda­rms­chl­eim­haut, Vermehren sich in der Mukosa, Zotten­zer­stö­rung, vermin­derte Resorption und osmoti­scher DF
erst nach 5 bis 15 Tagen im Kot nachwe­isbar
Inkuba­tio­nszeit von 3-4 Tagen, übelri­ech­ender pastös bis wässriger DF, die nicht auf AB ansprechen
Exsikkose und Kümmern, Kreisl­auf­ver­sagen und Tod
ältere Schweine sind resistent
Diagnose: Proben von älteren Ferkeln (Samme­lko­tprobe von 3-5 Ferkeln pro Wurf), die die Krankheit überst­anden haben, Oozyte­nhüllen leuchten unter UV-Licht
Dünndarm: Zotten­atr­ophie und Stadien in der Mukosa, fibron­ekr­otische Enteritis
Bekämp­fung: Toltra­zuril, Desinf­ektion auf Kresol­-Basis, Fliegen und Schadnager bekämpfen
 

E. Coli-D­iarrhoe (F4)

haupts­ächlich entero­tox­ische Stämme für die Diarrhoe verant­wor­tlich
Aufnahme oral aus der Umwelt
F4-Rez­eptoren am Darmep­ithel an der Bürste­nsa­umm­embran
maternale AK wirken neutra­lis­ierend
vorhandene AK (richtige Immuni­sie­rung, Milch) vs. AG (Hygie­nef­rage)
Sekretion von Chlori­dionen durch die Toxine in das Darmlumen
Elekro­lyt­mangel und Exsikkose durch sekret­orische Diarrhoe
Endoto­xin­schock und Kreisl­auf­ver­sagen möglich
oft tritt die Krankheit erst nach dem Absetzen auf, da die AK der Milch wegfallen und Ferkel selbst noch keine AK bilden
Saug- und Absetz­ferkel von Klinik betroffen: Kot breiig bis dünnfl­üssig, gelb oder braun aber kein Blut
pathol­ogisch nur eine milde katarr­alische Enteritis, da das Darmep­ithel durch die Sekretion nicht geschädigt wird
Diagnose: hoher E-Coli Anteil im oberen Dünndarm frisch getöteter Ferkel beweisend, bei Kotproben hämoly­tische E. Coli (Patho­genität durch Seroty­pis­ierung und moleku­laren Fimbri­en-­Nac­hweis, Entero­toxine = Boswor­th-PCR
Bekämp­fung: akut betroffen mit AB (Colistin, Baytril), frisches Wasser, Kochsa­lz/­Glu­kos­e-M­ischung zur Rehydr­atation
Prophylaxe durch Mutter­tie­rva­kzine unter Berück­sic­htigung der Serotypen und Fimbrien, E.Coli/C. perfer­ingens C-Misc­him­pfung
bestan­dss­pez­ifische Impfungen möglich
Sauen werden 6 und 2 Wochen a.p. geimpft, Milchl­eistung (MMA, Mastitis) muss kontro­lliert werden, Absetz­ferkel ab 18. Lebenstag
bei Absetzern Hygiene im Mittel­punkt, da keine Milch mehr aufgen­ommen wird, Futter ansäuern, Rohfas­erg­ehalt erhöhen und Protei­ngehalt senken
ACHTUNG: EPEC machen Malabs­orption durch Verstr­eichen von Mikrovilli
 

Clostr­idium perfri­ngens

Gas- und Sporen­bildner (Typ A und C), gram-p­ositiv
Saugferkel infizieren sich am Kot der Mutter, Erreger gehen bis in die Basalm­embran
Toxine im Jejunum der Saugferkel durch die Trypsi­n-I­nhi­bitors der Mutter­milch, die eigentlich die kolost­ralen AK schützen sollen
schaum­iger, blutiger Kot, Emphysem der Darmwand, partieller Verlust des Bürste­nsaums führen zur Maldig­est­ition und Malabs­orption
osmotische Diarrhoe, je nach Toxinmenge perakutes Verenden der Ferkel
Pathoa­nat­omisch: nekrot­isi­erende Enteritis, Nekrosen der Mukosa und Submukosa, Zerstörung von Endoth­elz­ellen, Ablösung der Basalm­embran, Verkäsende Auflag­erungen im Darm
ACHTUNG: bei chroni­schem Verlauf bei geringer Toxinmenge grauge­lber, grießiger Kot
Diagnose: durch Sektion oder Kottupfer bakter­iol­ogisch (ANAEROB), danach mit PCR Toxine nachweisen
Behandlung von nicht oder mild erkrankten Tieren: AB Penicillin Aviapen, Amoxic­illin
Sauen vor der Geburt geimpft gegen C. perfri­ngens Typ C, teilweise mit Kombin­ation gegen E. Coli
Errege­rbe­käm­pfung aufgrund von Sporen­bildung praktisch unmöglich, Waschen der Sauen vorm Einsta­llen, Kot regelmäßig entfernen
 

Strong­yloides ransomi

Nematode, alle Alters­klassen betroffen, aber nur Saugferkel bekommen Symptome
Kümmern und Anämie, kann sekundäre Infekt­ionen begüns­tigen
Darm, Haut und Lunge betroffen
mögen feuchte und warme Ställe, orale Aufnahme aus Umgebung oder Kolostrum
Larve geht in die Gefäße des Dünndarms, dann in Leber und Lunge, Pharynx, wird wieder abgesc­hluckt
geht in den vorderen Dünndarm ins Gewebe und beginnt Eiprod­uktion
am Ende der ersten LW DF, Abmage­rung, Hautve­rän­der­ungen durch Eindringen (Einstreu)
Diagno­stik: gelb-p­astöser Durchfall in der 2.! LW in Kombin­ation mit Hautve­rän­der­ungen, U-förmige Larven in Flotation erst ab 6. Tag post Infektion
Bekämp­fung: Averme­cti­nbe­han­dlung der Sau, Ferkel am 3. Tag oral Antipa­ras­itikum, nach 3 Wochen wieder­holen

Corona­virus

kann alle Alters­gruppen in versch­iedenen Formen betreffen: Transm­issible Gastro­ent­eritis, Porzine Epizoo­tische Diarrhoe, Vomiting and Wasting Disease
beim Saugferkel vor allem PEDV und TGEV
fäkal-­orale Infektion, Symptome nach 3-5 Tagen
massiver Zotten­ver­lust, Malabs­orption und osmotische Diarrhoe. akut hochgr­adiger, wässriger DF, Erbrechen und Exsikkose, Nieren­ver­sargen
Pathol­ogie: dilatierte Dünnda­rms­chl­ingen mit schaum­igem, gelblichem Inhalt, geronnene unverdaute Milch, transp­arente Darmwand
Nachweis mit PCR aus Kot oder Gewebe­proben, Immunh­ist­och­emie, paariger Serum-­ELISA für die Herden­übe­rwa­chung
Behand­lung: AB gegen Sekund­äre­rreger, Wärme, frisches Wasser, Elekro­lyt­lösung
Prophy­laxe: keine Impfung vorhanden, Kolost­rum­auf­nahme sicher­stellen
TGEV: vor allem im Winter, Verlust der Zotten im Jejunum, Malabs­orption und osmotische Diarrhoe, PCR aber ACHTUNG wegen interm­itt­ier­ender Aussch­eidung, auch keine Impfung verfügbar
 

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